Montag, 17. September 2012

Lostplace-Caches in Südfrankreich #1


Während unseres Urlaubs an der französischen Mittelmeerküste in Port-la-Nouvelle (zwischen Narbonne und Perpignan am Golf von Lyon) haben wir uns auch mit den Caches vor Ort beschäftigt. Ich möchte allerdings gleich vorweg sagen, dass wir nicht in erster Linie zum Cachen dort waren, sondern um Urlaub zu machen ;-)

Zur Urlaubsvorbereitung gehörte aber natürlich auch eine Analyse der Caches in der näheren Umgebung unseres Urlaubsortes. Erfreulicherweise sind in Port-la-Nouvelle gleich eine ganze Reihe von Caches vorhanden, neben allerlei Tradis gibt es z. B. eine 37-teilige Cache-Reihe mit dem Namen „La Robine“, die in Port-la-Nouvelle beginnt und entlang des „Canal de la Robine“ bis nach Narbonne verläuft. Auf einer Strecke von ca. 17 km sind 33 Micros und 4 Regulars versteckt. Wir haben diese Tour jedoch nicht gemacht (bis auf die ersten sechs Caches der Reihe), da es a) einfach viel zu heiß war, und b) die Kids verständlicherweise nach den ersten Kilometern gestreikt haben. Es sei allerdings angemerkt, dass zumindest die ersten Caches recht lieb- und einfallslos versteckt waren, so dass auch hieraus leider keine zusätzliche Motivation gezogen werden konnte. Landschaftlich ist diese Cachereihe aber unbedingt zu empfehlen, und wer die Strapazen nicht scheut (und evtl. mit weniger bis gar keinen Kids unterwegs ist) kann diese Reihe zu Fuß oder mit dem Rad bzw. Mountainbike - vielleicht sogar mit dem Boot - sicher gut bewältigen.

Wir haben uns aber noch ein paar andere Caches notiert, die wir während unseres Aufenthalts angehen wollten. Ganz oben auf unserer To-do-Liste stand der Cache „Südwall #7 - La Batterie des Romandils (GC254X4). Die Logbeschreibung und die dazu geposteten Fotos versprachen einen interessanten Lostplace-Cache. An unserem zweiten Abend ging es dann gegen 20 Uhr mit drei Geocaching-Teams los. Der Cache liegt auf einem Berg und wir mussten erst einmal einen günstigen Ausgangspunkt für den „Aufstieg“ finden. Der erste Anlauf scheiterte zunächst an zu unwegsamem Gelände, der zweite Versuch verlief jedoch deutlich besser, denn von einem anderen Punkt führt ein gut befestigter Weg den Berg hinauf. Während es langsam dunkel wurde, näherten wir uns den angegebenen Koordinaten und fanden die Dose schließlich im Licht unserer Taschenlampen. Für eine Erkundung der imposanten Bunker links und rechts des Weges reichte es an diesem Tage leider nicht mehr, so dass wir beschlossen, gleich am nächsten Morgen noch einmal herzukommen.

...found it!

Der Cache selbst ist leider wenig spektakulär und nicht wirklich empfehlenswert, die Location dafür aber umso mehr! Man könnte hier mit relativ geringem Aufwand z.B. einen fantastischen Multi legen, oder doch zumindest einen Tradi mit einem würdigeren Finale, vielleicht in Form einer Mun-Kiste...

Ausreichend gestärkt und neugierig auf diesen Lostplace ging es am nächsten Morgen also wieder hinauf auf diesen Berg. Was wir dort vorfanden, waren Bunker aus der Zeit der deutschen Besatzung im Zweiten Weltkrieg. Dort stehen noch immer verschiedene Bunkertypen in größtenteils relativ unbeschädigtem Zustand, die das Herz eines Lostplace-Liebhabers wirklich höher schlagen lassen! Hier ein paar Impressionen des sehr weitläufigen Geländes:

Ein Schartenstand für Geschütze („Regelbau 671“), Rückseite

Im Bunkerinneren
Der „Regelbau“ mit der Öffnung für das Geschütz, Frontansicht

Von den ehemals 4 Bunkern des Typs „Regelbau 671“ stehen noch 3 Exemplare in sehr gutem Zustand, der äußere Bunker wurde gesprengt. Außerdem befinden sich 4 Ringstellungen (Flakstellungen) jeweils vor den Bunkern. Hier ein Beispiel dafür:

Ringstellung im Vorfeld eines „Regelbaus“
Das ganze Gelände ist mit weiteren kleineren Bunkern, Unterständen und Laufgräben durchzogen.

Blick aus einem der Schartenstände
...schön kühl ist's hier ;-)


Diesen ganzen Bauten vorgelagert liegt der Feuerleitstand.

Der Feuerleitstand
Eine ganz besondere Entdeckung machten wir in einem der vielen größeren Bunker: hier liegt der Eingang in einen Bergstollen. Als Geocacher ist man ja zum Glück mit Taschenlampen ausgerüstet, so dass wir uns todesmutig in die Tiefen des Berges wagten...

Die Stufen führen hinab in ein dunkles Loch...

Der Blick zurück...
An dem Stollen liegen zwei große Räume (Eingang links)
Licht am Ende des Stollens ;-)
Allen Beteiligten hat diese Erkundungstour viel Spaß gemacht, und wir können diesen Lostplace nur wärmstens empfehlen. Zuhause haben wir dann einmal genauer recherchiert und einiges über die Geschichte dieses Ortes herausgefunden. Darüber berichten wir aber an anderer Stelle (www.vergessene-orte.blogspot.com) in Kürze.

Auf diesem Blog folgen weitere Cache-Empfehlungen aus der Gegend um Port-la-Nouvelle in den kommenden Tagen - also ruhig mal wieder reinschauen ;-)

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